Unsere Gemeinde heißt seit dem 18.4.2022 Evangelische Emmaus-Gemeinde. Bis dahin hieß sie "Evangelische Ernst-Moritz-Arndt Kirchengemeinde". Sie ist aus der ursprünglichen Zehlendorfer Kirchengemeinde hervorgegangen, als in Zehlendorf-Nord ab 1926 weitläufige Wohnareale neu entstanden. Die Kirche wurde 1934/35 gebaut, die Gemeinde 1949 auch rechtlich selbständig.
Derzeit umfasst die EMA, wie unsere Gemeinde oft genannt wird, knapp 4000 Mitglieder. Zur Gemeinde gehört eine Kindertagesstätte, die sich auf dem gleichen Gelände befindet.
Die Gemeinde engagiert sich in der Kinder- und Jugendarbeit und hat einen Schwerpunkt in der Arbeit mit Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen.
Neben ihrem pädagogischen und sozialen Handeln bietet die Gemeinde vielfältige geistliche und kreative Angebote und öffnet ihre Räume regelmäßig und häufig für Gastgruppen und externe Veranstaltungen. Auch Dank der anspruchsvollen Kirchenmusik, dem jährlichen Adventsbasar für "Brot für die Welt" und der Kleiderkammer, ist die Emmaus-Gemeinde über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.
Zum Sonntag Trinitatis 1935 wurde die heutige Emmaus-Kirche nach einer Bauzeit von ca. einem Jahr eingeweiht. Anlässlich dieses Jubiläums haben wir am 14. und 15. Juni 2025 gefeiert.
Am Samstag haben wir in unserem Gemeindesaal einen Ball mit Musik und Kostümen der 30iger Jahre ausgerichtet.
Am Sonntag fand ein Festgottesdienst mit Bischof Christian Stäblein und anschließendem Empfang auf dem Gelände um die Kirche statt. Ein buntes Programm mit Essen, Trinken, Spielen, Ständen und anderen Höhepunkten hat die Fülle unserer Gemeinde erfahrbar gemacht. Abgeschlossen wurde unser Jubiläum mit einem Konzert in unserer Kirche.
Seit Ostern 2022 ist es offiziell. Mit der Bekanntmachung im Amtsblatt Ausgabe 2022/4 der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO) wurde die Änderung des Namens der Ernst-Moritz-Arndt-Kirchengemeinde in Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde beurkundet.
Diesem doch recht formal anmutenden Sachverhalt ging am 18. April 2022 (Ostermontag) ein Festgottesdienst mit Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein voraus. In ihrer Predigt ging sie auf die Namensänderung der Gemeinde und die Emmaus-Geschichte ein. Gemeinsam mit Dr. Hans Dieter Heimendahl, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats, und Pfarrerin Ute Hagmayer wurde das „Namensschild“ mit dem neuen Gemeindenamen feierlich enthüllt.
Bis hierhin war es ein langer und nicht einfacher Weg.
Der Gemeindekirchenrat hatte im Mai 2019 beschlossen, den Namen „Ernst Moritz Arndt“ für die Bezeichnung der Kirchengemeinde und der Kirche abzulegen. Die Auswahl eines neuen Namens für unsere Gemeinde und ihre Kirche erfolgte seit Anfang 2020 unter größtmöglicher Beteiligung der Gemeinde, was leider durch die Corona-Pandemie erschwert wurde.
Aus 52 Namensvorschlägen, die bis Juni 2020 aus der Gemeinde eingereicht wurden, wählte der Gemeindekirchenrat nach ausführlicher Beratung sechs Vorschläge aus. Diese Namen wurden im Gemeindebrief und auf der Website ausführlich vorgestellt, um möglichst viele Gemeindeglieder zum Diskutieren anzuregen. In drei gleichen, speziell auf die Namensauswahl zugeschnittenen Gemeindeversammlungen (davon eine als Videokonferenz) wurde darüber gesprochen, welcher der sechs Namen am besten zu unserer Gemeinde passt und was er für uns bedeuten kann.
Unter Berücksichtigung aller in dieser Zeit vorgetragenen Argumente hatte der Gemeindekirchenrat in seiner Sitzung vom 22. November 2021 mit einem Ergebnis von 6 der 9 abgegebenen Stimmen entschieden, dass unsere Kirchengemeinde
Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde
heißen soll. Entsprechend erhält die Kirche den Namen „Emmaus-Kirche“. Weiterhin wurde beschlossen, dass die Gemeinde in einer Unterzeile einen Hinweis auf ihren bisherigen Namen tragen soll: "früher: Ernst-Moritz-Arndt-Gemeinde".
Damit kam ein ausführlicher und insgesamt konstruktiver Namensfindungsprozess zu einem Ende, der für viele, vor allem ältere Gemeindeglieder, begleitet war von einem schmerzlichen Prozess der Trennung von dem gewohnten und liebgewonnen bisherigen Gemeindenamen. Die Erinnerung an die Benennung von Kirche und Gemeinde nach Ernst Moritz Arndt soll sichtbar wachgehalten werden. Zugleich hatte der Gemeindekirchenrat mit seinem Beschluss die Hoffnung verbunden, dass die ganze Gemeinde die Entscheidung für den neuen Namen als Aufbruch erlebt, gemeinsam Kirche Christi zu sein.
Die Debatte über ihren umstrittenen Namensgeber begleitete die Gemeinde seit mehreren Jahrzehnten. Sie bot immer wieder Gelegenheiten zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Gründungsgeschichte der Gemeinde. Die Umbenennung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald Anfang 2018 war der Anstoß für eine weitere intensive Beschäftigung in der Gemeinde mit der Person und dem Werk Arndts.